Straßenschilder für Sehbehinderte

Wedel möchte die erste Kommune sein, in der sich Blinde nicht mehr verlaufen. Zu verdanken haben sie dies Volker König. Er ist Ingenieur für physikalische Technik. Sein Ziel war es einmal, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Aber mit seiner Erblindung war dieser Traum vorbei: „Ich bin seit meinem vierten Lebensjahr der Diabetiker-Typ 1 – und dadurch bin ich 1968 erblindet“, erzählt König. Pionier-Arbeit leistet er trotzdem – und erfindet immer wieder nützliche Dinge. Seine neueste Idee: Miniaturstraßenschilder für Sehbehinderte.

Worum geht’s?
Es geht darum, die Straßennamen auch für Sehbehinderte sowie auch Menschenei niedrigerem Blickfeld (Kinder, Menschen im Rollstuhl) besser bzw. überhaupt sichtbar zu machen.

Wie funktioniert’s?
Am Mast eines Straßennamensschildes ist nun auf einer Höhe von 1,40 Meter in weißer, abgehobener Schrift auf blauem Grund der Straßenname zu lesen – und zu ertasten. König findet: „Der Mensch guckt nicht in gerader Richtung, sondern er guckt im Grunde immer leicht nach unten.“ Und so ist die Höhe der Schilder auch geeignet für Rollstuhlfahrer und Kinder. Die Schrift ist ganz bewusst normal gehalten, da nur noch etwa 10% der Betroffenen die Brailleschrift beherrschen.

Wer macht mit?
Wedel möchte bis Ende Januar 2020 mehr als 370 Schilder montieren und somit Flächendeckend beschildert sein.

Status:
Zum Testen hatte die Stadt die ersten zehn ertastbaren Straßenschilder schon 2013 angebracht. 
Mit Spendengeldern und Fördermitteln ist nun die flächendeckende Einführung der Schilder möglich. König zufolge liegen die Kosten bei schätzungsweise rund 50.000 Euro. Ein Schild kostet nach Angaben der Stadt 130 bis 118 Euro, je nach Breite des Schildes, da die Masten, an denen sie befestigt werden, eine unterschiedliche Dicke aufweisen.

Bildquelle: Spiegel
Inhaltliche Quelle: Spiegel
 
NDR


Stand: Dezember 2019

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