Lipödem ist eine voranschreitende, chronische Fettverteilungsstörung, welche sich durch atypische, symmetrische Häufungen von Fettgewebe an Hüften und Oberschenkeln sammelt, selten auch an den Armen. Die Betroffenen, hauptsächlich Frauen, leiden meist nicht nur körperlich dadrunter, sondern vor allem auch psychisch. Manche trauen sich kaum noch vor das Haus. Mit dem Foto- und Videoprojekt „Lipödem ist ein Arschloch“ möchten die Fotografinnen Janina Gräbel und Melanie Grabowski aufklären und den betroffenen Frauen zeigen, wie maakellos „auch“ sie sind.
Worum geht’s?
Ein Foto- und dann auch Videoprojekt hauptsächlich mit und über Frauen mit der Krankheit Lipödem. Es zeigt auf, unter welchem Leidensdruck und wirklichen körperlichen Anstrengungen diese Frauen stehen, was die medizinischen, persönlichen und gesellschaftlichen Probleme sind. Vor allem soll dadurch auch verständlich werden, dass es nicht daran liegt, dass die Frauen „einfach dick“ sind und „zu viel essen“, sondern es sich um eine chronische Krankheit handelt, gegen dessen Fortschritt sie nichts tun können.
Vor allem aber soll das Projekt den Blickwinkel der Teilnehmerinnen ändern. Hin zu Selbstannahme, Lebensfreude, die eigene Schönheit entdeckend. Es soll ihnen die Stärke geben, „über“ dem Lipödem zu stehen und sich nicht darüber zu identifizieren, sondern den Mut zu haben, sich dem zu stellen und damit zu zeigen.
Gleichzeitig entsteht durch dieses Projekt eine Community, welche die einzelnen Betroffene nicht mehr so alleine fühlen lässt.
Mit dem Regenschirm, dem ‚Markenzeichen‘ der Aktion, zeigen sie der Krankheit und allen Kritikern sowie unzureichend aufgeklärten Ärzten und Krankenkassen den Mittelfinger.
Das Projekt inkludiert alle: Neben der Aufklärung für die Außenwelt, geht es vor allem um eine innere Stärkung der Betroffenen, ob nun direkt teilnehmend oder nur als Zuschauerinnen.
Die Fotos sowie das Video sind fast zärtlich und dennoch vor Stärke strotzend eingefangen. Ein wahrlich maakelloser Blickwinkel.
Wie funktioniert’s?
Bei dem Projekt geht es vor allem um Sichtbarkeit. Das bedeutet, teilt das Video, zeigt es anderen und lasst uns gemeinsam die Vorurteile abbauen und Bewertungen weg lassen. Gemeinsam unterwegs mit dem Hashtag #lipödemisteinarschloch und Betroffenen Verständnis und Hilfe entgegenbringen.
Die Fotoprojekte laufen nach wie vor, Betroffenen können hier weiterhin mitmachen.
Wer macht mit?
Erschaffen und ausgeführt wird das Projekt von den Fotografinnen Janina Gräbel und Melanie Grabowski, welche alles ehrenamtlich machen. Beim Shooting kann jede Betroffene mitmachen, Termine sind in der Facebook-Gruppe zu finden.
Status:
Das Aufklärungsvideo ist bereits veröffentlicht, ein Buch ist in Arbeit und weitere Fototermine sind geplant.
www:
Facebook-Seite
Aufklärungsfilm
Bildquelle: Facebook-Seite von Lipödem ist ein Arschloch
Inhaltliche Quelle: Facebook-Seite von „Lipödem ist ein Arschloch“
Aufklärungsvideo von „Lipödem ist ein Arschloch“
Stand: Dezember 2019
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